Zahnmedizin Zahnärzte sind für viele CMD-Patienten der erste Ansprechpartner. In der Krankengeschichte eines typischen CMD-Patienten finden sich häufig Veränderungen der Bisslage, die mit dem Entstehen von CMD-Symptomen einhergehen: Zahnverlust, übermäßige Abnutzung der Zähne, umfangreiche Füllungs- und Kronenversorgungen, aufwändige Anpassung von Zahnersatz, schwierige Weisheitszahnentfernungen, einige kieferorthopädische Korrekturen und vieles mehr. All diese Veränderungen können die Anpassungsfähigkeit des Kausystems überfordern. Kommen dann noch Stress sowie psychosoziale Faktoren hinzu, so kann das System entgleisen: CMD-Beschwerden entstehen. Wenn zahnbezogene Faktoren die Hauptgründe für die CMD-Beschwerden sind, können spezialisierte Zahnärzte mit individuell angefertigten Schienen oft sehr gut bei einem Großteil der Patienten und Beschwerden helfen. Die Zusammenarbeit innerhalb eines Netzwerks mit anderen Fachdisziplinen und Co-Therapeuten ist dabei für den weiteren Therapierfolg von großer Bedeutung. Um somit eine optimale Diagnostik und Therapie der CMD-Patienten zu gewährleisten, sollte eine strukturierte Behandlungsplanung in Absprache mit dem Patient durchgeführt werden.Diese umfasst in der Regel zwei wichtige Behandlungsebenen: Klinische Funktionsanalyse/ Manuelle Strukturanalyse Im Rahmen der klinischen Untersuchung wird ein Funktionsstatus erhoben, welcher der Erfassung der funktionellen Befunde dient. Bei der „Manuellen Strukturanalyse“ (MSA) handelt es sich um ein weiterführendes Untersuchungsverfahren, das die klinische Funktionsanalyse gezielt ergänzt. Das Verfahren basiert auf Untersuchungstechniken aus der manuellen Medizin und zielt darauf ab, den Funktionszustand der Kaumuskulatur und Kiefergelenke unter Belastung zu untersuchen. Instrumentelle Funktionsanalyse Die instrumentelle Funktionsanalyse umfasst Verfahren, die den Funktionszustand des Kausystems messtechnisch erfassen, ihn beschreiben und analysieren. Dabei werden analoge und digitale Systeme verwendet, die eine Registrierung der Unterkieferbewegungen und der damit verbundenen Führungsflächen des Kiefergelenks ermöglichen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn aufwändige Bissrekonstruktionen in Form von Inlays, Kronen, Brücken und anderem Zahnersatz erforderlich sind.
Kieferorthopädie
Kieferorthopädie Die Kieferorthopädie konzentriert sich nicht nur auf schiefe Zähne und Fehlbisse. Die Einstellung einer optimalen Kaufunktion hat Einfluss auf viele Bereiche im Mund-,Gesicht- und Schädelbereich sowie auf die gesamte Körperhaltung. Sie kann einen positiven Einfluss auf eine gestörte Nasenatmung, ein falsches Schluckverhalten, Sprachstörungen, Funktionsstörungen im Bereich der Kaumuskulatur, der Augen und der Wirbelsäule nehmen und berücksichtigt die Entwicklung der Kiefergelenke oder kann bei einer bestehenden CMD durch Bissumstellungen eine Verbesserung der Beschwerden erreichen. Ganz entscheidend wird insbesondere bei Heranwachsenden durch Funktionskieferorthopädie positiv Einfluss auf die Körperhaltung, d. h. auf die Kiefergelenke und die Wirbelsäule genommen. Netzwerktherapeuten wie Logopäden, Osteopathen, Physiotherapeuten, HNO-Ärzte, Funktionsoptometristen, Orthopäden und Augenärzte sind häufig unverzichtbar, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen. Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V. Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden e.V. Initiative Kiefergesundheit e.V.
Augenheilkunde
Augenheilkunde Das Einstellen der Augen auf ein zu fixierendes Objekt ist ein vollautomatisch ablaufender Prozess, bei dem unser Gehirn immer versucht, ein möglichst klares und eindeutiges Bild von der Umgebung zu erstellen. Kommt es zu Augenfehlstellungen wird vom Körper versucht, die Kopfstellung so zu korrigieren, dass der Blick wieder stimmt. Die Folge kann eine andauernde Kopffehlhaltung sein, die mit der Zeit die beteiligten Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule, des Kiefers und der Schultern mit beeinträchtigen. Es kommt zu kompensatorischen Überbelastungen, die zum Teil mit Muskelverspannungen, Schmerzen und schließlich auch mit einer CMD-Symptomatik einhergehen können. Der Einfluss der Augen auf den CMD-Symptomenkomplex ergibt sich daher zwangsläufig, wenn eine Fehlsichtigkeit nicht korrigiert oder auch fehlkorrigiert wird. Bei einigen Patienten lässt sich zum Beispiel beobachten, dass sie bei Gebrauch ihrer (neuen) Brille permanent eine andere Kopfstellung einnehmen, als sie es bislang gewohnt waren. Diese veränderte Kopfstellung führt automatisch zu einer neuen Belastung der beteiligten Muskeln im Nacken-, Hals- und Kieferbereich. Die beteiligten Muskeln im Kopfbereich müssen sich nun erst einmal an die neuen Einstellungen gewöhnen. Bei dem ein oder anderen Patienten wird dieser Anpassungsprozess zur Dauerbaustelle. Halten Sie mal den Kopf absichtlich für eine Weile schief. Über die Schnittstelle Halswirbelsäule und deren Muskulatur werden weitere Areale beteiligt. Sie können die unterschiedlichen Muskelanspannungen im Nacken, Hals und sogar im Unterkieferbereich ertasten. Und wenn Sie Ihren Unterkiefer leicht schließen, bemerken Sie, dass der Unterkiefer eine andere Stellung eingenommen hat. Bei schon vorhandenen CMD-Beschwerden und Schmerzen spüren Sie vielleicht sogar, dass sich die Beschwerden „ausbreiten“. Häufig klagen Patienten im Rahmen einer CMD über Flimmern und zeitweise auch über Beeinträchtigungen des Sehens. Zur Behandlung einer CMD-Symptomatik sind daher in einigen Fällen auch Augenärzte mit einzubeziehen. Im CMD-Netzwerk dürfen wir die Augen nicht aus dem Blick verlieren. Weitere Informationen: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V
CMD kurz gefasst
Das Krankheitsbild CMD CMD – diese Abkürzung steht für Craniomandibuläre Dysfunktion, ein Krankheitsbild, das zunächst ursächlich definiert wurde als Folge von Fehlfunktionen im Bereich zwischen Schädel (Cranium = Schädel) und Kiefer (Mandibula = Unterkiefer). Dysfunktion bezeichnet dabei eine Fehlfunktion allgemein. Es gibt aber auch andere Namen oder Bezeichungen, die weitgehend die gleiche Symptomatik beschreiben: Myooarthropathie z.B. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge 7 Mio. Menschen unter den Folgen der Fehlfunktion ihres Kiefergelenks. Die auftretenden Symptome gehen dabei häufig deutlich über den Bereich ursprünglichen Bereich von Kiefer und Kopf hinaus und haben teils auch „Mitverursacher“ im Gesamtorganismus. Inzwischen weiss man, dass die gestörte Funktion eines Kauorgans ernsthafte Probleme für die Gesamtgesundheit herbeiführen kann, denn der Kauapparat als eines unserer kompliziertesten Systeme im Körper und über Muskeln und Nerven eng mit Kopf, Wirbelsäule, Gehirn und weiteren Organen verknüpft. Funktionsstörungen des Kausystems können Beschwerden und Erkrankungen in anderen Bereichen des Stütz- und Bewegungsapparats auslösen und umgekehrt. Das klingt komplex und ist es auch in vielerlei Hinsicht: Verschiedene Bezeichungen für die gleiche Krankheit erschweren gemeinsame Diagnostik, Therapie und Forschung. Das Krankheitsbild versteckt sich wie ein Chamäleon hinter vielfältigen Symptomen, die von Kopf bis Fuß auftreten. Oft wird dabei der wichtige Zusammenhang mit dem Kiefergelenk übersehen entsprechend nicht mittherapiert. Patienten finden meist nicht bei einem Therapeuten allein Hilfe sondern benötigen aufgrund der komplexen Zusammenhänge die fachübergreifende Zusammenarbeit mehrere Fachärzte z.B. von Zahnärzten, Orthopäden, Physiotherapeuten, Osteopathen und einigen mehr. CMD kann in jedem Alter und noch mit stark abweichender Symptomatik und anderen Therapienotwendigkeiten auftreten. CMD-Patienten haben oft einen Ärztemarathon hinter sich, ehe sie Linderung erfahren, denn: Wer geht bei Knieproblemen zum Zahnarzt? Welcher Orthopäde untersucht das Kiefergelenk bei Rückenbeschwerden? So leiten oft ein oder zwei markante Symptome den Patienten nur zu einer einzigen Fachgruppe und den konsultierten Arzt auf die falsche Spur. Die Folge: jahrelanger Arzttourismus ohne effiziente Hilfe. Der CMD-Dachverband wurde darum als Plattform für Information, Aufklärung und therapeutische Hilfe gegründet u.a. mit dem Ziel, ein bundesweites interdisziplinäres Netzwerk von CMD-Experten verschiedener Fachdisziplinen zu schaffen, um CMD frühzeitig erkennen und interdisziplinär behandeln zu können. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Rubrik CMD-Behandlungen in den verschiedenen Fachgebieten! Nutzen Sie gern die Therapeutensuche, um einen geeigneten Ansprechpartner vor Ort zu finden!
Ursachen & Symptome
Ursachen & Symptome Fasst man die ursprüngliche, eng gefasste Definition der CMD vereinfacht zusammen, dann treffen Ober- und Unterkiefer beim Kauen in einer nicht idealen Position aufeinander. Infolge dieser Fehlfunktion kann es zu Störungen und Schmerzen kommen, denn beim Zubeißen und Schlucken wird der Unterkiefer in eine Fehlposition „gezwängt“ oder versucht auszuweichen. Die umliegenden Strukturen, insbesondere die Muskulatur, das Bindegewebe und Teile der Kiefergelenke werden dabei in unnatürlicher Weise beansprucht, stark belastet und teils überlastet. Das Kausystem reagiert: Mögliche Symptome im Bereich des Kausystems: Schmerzen in den Gesichts- und Kaumuskeln Schmerzen im Kiefergelenk Übermäßiges Knirschen und Pressen mit den Zähnen Zahnwanderungen und -lockerungen Abgenutzte, gesplitterte, eingekerbte Zähne Die Gründe dafür liegen teils im Kausystem selbst begründet durch unpassende zahnärztliche Restaurationen wie Kronen, Brücken, Zahnersatz oder altersbedingt abgenutzte oder nach Zahnverlust verkürzte Zahnreihen, Fehlbisslagen wie kieferorthopädische Fehlstellungen oder traumatische Veränderungen. Die Gründe können jedoch auch ausserhalb des Kausystems zu finden sein, z.B. nach Schleudertrauma oder Unfällen mit Veränderung der Körperstatik oder generell Dysfunktionen und Dysbalancen im Bereich des Gesamtorganismus. Dann reagiert der Körper auch an anderen Stellen: Mögliche Symptome außerhalb des Kausystems: Schwindel Ohrgeräusche (Tinnitus) Nächtliche Atemstörungen Schnarchen Schulter- und Nackenschmerzen Rückenschmerzen Hüft- und Knieschmerzen Kopfschmerzen, Migräne Sehstörungenn Stimmungsschwankungen, Depressionen Greifen wir ein Beispiel heraus: Bei 30 Prozent der Tinnitus-Patienten z.B. ist eine wie auch immer verursachte Rückverlagerung des Unterkiefers alleinige Ursache der Beschwerden. Dieser starke Rückbiss führt zu einer Kopfvorhaltung bei Veränderung der Position der Halswirbelsäule. Über die Halswirbelsäule und die kollateralen Verbindungen wird ein Tinnitus vermittelt. Andererseites kann wiederum eine Kopfgelenkblockade auch zu Blockaden im Beckenbereich führen und eine Beinlängendifferenz provozieren. Über diesen Weg stehen Störungen wie Schulter-Arm-Syndrome, Ischias- oder Kniebeschwerden häufig im Zusammenhang mit der Funktionsstörung des Kausystems. Ursächlich können auch psychische Faktoren eine Rolle spielen, weil chronischer psychischer Stress die Aktivität der Kau- und Kopfmuskulatur erhöht. Vor allem wenn nachts das Bewusstsein ausgeschaltet ist, wird der tägliche Stress über die ständig aktive Kaumuskulatur mit den Zähnen verarbeitet. Das führt zum Zähneknirschen, das wiederum Folgen auf das Kausystem und den Gesamtorganismus hat.
CMD-eine Altersfrage?
Ist CMD eine Frage des Alters? Sind nur Menschen ab Vierzig und dann besonders Frauen betroffen? Tatsächlich ist es so, dass die CMD und ihre Symptome im Alter ab Mitte Dreißig bzw. Vierzig gehäuft auftreten, wobei aus verschiedenen Gründen insbesondere Frauen davon betroffen sind. Auch Patienten anderer Altersgruppen können von CMD bzw. CMD-ähnlichen oder assoziierten Erkrankungen betroffen sein. Wir haben hier einige Punkte für verschiedene Altersgruppen kurz zusammengefasst: Generell gilt aber immer: Je länger eine CMD bzw. Dysfunktionen bestehen, umso schwieriger ist es oft, sie zu beseitigen und umso weitreichender und teils unumkehrbar sind ihre Folgen! Kids und Teens Die wenigsten Kinder und Jugendlichen klagen über die klassischen CMD-Probleme wie z.B. Kopfschmerzen. Grund dafür ist einerseits die gute Anpassungsfähigkeit des Gesamtorganismus an Störfaktoren in diesem Alter, andererseits auch die Tatsache, dass die Kindern in diesem Alter Ihre Probleme noch nicht richtig benennen können. Bei Teenagern treten die Symptome eher auf als bei Kindern und dann meist in Verbindung mit Co-Faktoren wie z.B. Stress, körperlicher Anspannung, Dysbalancen oder Veränderungen der Bisslage. Dennoch sollte berücksichtigt werden, dass in allen Altersgruppen Probleme auftreten können und in der Frühphase oft mit viel geringerem Aufwand korrigiert werden können – ganz nach der Devise: Möglichst früh Hilfe zur Selbstheilung bieten. Erwachsene In den besagten Vierzigern häufen sich die Co-Faktoren durch ungünstige Lebens- und Arbeitsumstände oft derart, dass sie sprichwörtlich „das Fass zum Überlaufen bringen“. Der Körper kann sich nicht mehr so leicht adaptieren, hat enger begrenzte Reaktionsmuster und antwortet mit typischen CMD-Symptomen auf Umwelteinflüsse. Hier gilt es schnell die Hauptfaktoren zu finden und abzustellen, ehe eine Chronifizierung des Schmerzes einsetzt. Ältere Erwachsene und Senioren Im fortgeschrittenen Alter übererlagern oft Erkrankungen und Beschwerden allgemeiner Natur die klassische CMD, sodass diese schwer als Einzelerkrankung auszumachen ist. Gerade für den zahnmedizinischen Bereich gilt es hier ein Augenmerk auf verschleissbedingte Verändungen am Gebiss zu haben, da diese schleichend die Kiefergelenke zusätzlich zu eventuell vorhandenen leichten arthrotischen Erscheinungen belasten können. Gleiches gilt für die Beachtung altersbedingter Veränderungen der Sehfähigkeit, der Ernährung (Qualität statt Quantität) und auch für das Skelettsystem. Informationen zu den einzelnen Co-Therapeuten finden Sie hier
Patientenbereich
CMD erfolgreich im Netzwerk behandeln – Fachbereiche von A wie Augenheilkunde bis Z wie Zahnmedizin Verschiedene Gesichter und Symptome der CMD erfordern teils die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen für eine zielführende Diagnostik und Therapie. Die folgende Auflistung von A bis Z beleuchtet schlagwortartig einige Fachdisziplinen, die bei der Behandlung von CMD je nach Ausgangsbeschwerden bedeutungsvoll sein können. Augenheilkunde Richtiges Sehen ist lebenswichtig. Der Einfluss auf den CMD-Symptomenkomplex ergibt sich daher zwangsläufig, wenn eine Fehlsichtigkeit und nicht ganz passende Korrekturen über Brillen oder Kontaktlinsen dazu führen, dass die beteiligten Muskeln im Kopfbereich mehr Arbeit leisten müssen als bei ausgeglichenen Verhältnissen. Wird dies zur Dauerbaustelle, ist schnell die Halswirbelsäule und die Muskulatur involviert und wird über die Kopfhaltung die Augenproblematik ausgeglichen. Halten Sie mal den Kopf absichtlich für eine Weile schief! Über die Schnittstelle Halswirbelsäule und deren Muskulatur werden weitere Areale beteiligt und Schmerzen und Beschwerden können „sich ausbreiten“. Häufig klagen Patientem im Rahmen einer CMD über Flimmern und zeitweise Beeinträchtigung des Sehens. Daher sollen Augenärzte nicht die CMD und CMD-Netzwerke nicht die Augen aus dem Blick verlieren. Mehr Infos: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V Entwicklungstherapie „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr…“ -Wer kennt nicht diesen Ausspruch. In der Entwicklungstherapie erleben Patienten und Therapeuten jeden Tag das Gegenteil, denn hier wird an verschiedenen Defiziten, Dysfunktionen und Dysbalancen aktiv gearbeitet. Wenn Kinder z.B. „schief“ zur Welt kommen (und dies nicht von der Natur zeitnah korrigiert wird) oder sich nicht symmetrisch oder verzögert entwickeln, können so die Grundlagen für eine CMD im Jungend- oder Erwachsenenalter gelegt werden. Was frühzeitig leicht zu korrigieren wäre, wird dann teils zum irreversiblen Problem. Einzelne Therapiekonzepte wie nach Bobath, Vojta oder PäPKi sind auch für Patienten jenseits des Kindesalters bestens zur Korrektur geeignet. Wollen Sie mehr wissen zur neuromotorischen Aufrichtung, zu KISS und KIDD – also CMD-assoziierten Symptomenkomplexe im Kindes- und Jugendalter? Mehr Infos: www.bobath-konzept-deutschland.de www.vojta.com/de www.paepki.de Artikel: Mögliche Zusammenhänge zwischen Kopfgelenkdysfunktionen und blickmotorischen Auffälligkeiten bei Grundschulkindern mit Schulschwierigkeiten Ernährungmedizin „Du bist, was Du isst“. Dieser Satz gilt mehr denn je für CMD-Patienten. Gerade hier kann die richige oder falsche Ernährung als Co-Faktor eine CMD begünstigen oder als begleitende oder teils auch als alleinige Therapie fungieren. Es lohnt sich, einen Blick auf den Speiseplan des Patienten zu werfen. Besonders gilt das für unsere Jüngsten, bei denen oft aus gutem Willen oder Mangel an Zeit nicht immer eine optimale Versorgung für jede Entwicklungsphase sichergestellt wird. Aber auch in speziellen Situationen, z.B. bei Schwangerschaft, in Stressphasen, bei Migräne oder im Seniorenalter lohnt eine ehrliche Überprüfung der Essgewohnheiten und der Lebensmittelwahl. Wissen Sie, warum z.B. vermehrtes Safttrinken für Kinder nicht vorteilhaft ist? Mehr Infos: ZM-Artikel 2014 zur Ernährungsumstellung mit Verweis auf „Saftkinder“ Gynäkologie und Frauenheilkunde Egal, welches Symptom man aus dem CMD-Komplex herausgreift, fast immer ist der weibliche Teil der Bevölkerung überproportional betroffen. Oft sind Frauen sensibler, bringen die weiblichen Hormone Differenzen mit sich oder beeinflusst eine Schwangerschaft die CMD-Problematik bzw. löst sie aus. Wussten Sie z.B., dass sich in der Schwangerschaft eine Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) verschlimmern oder erst entwickeln kann? Immer mehr untermauern Studien in der Medizin zudem, dass Frauen nicht der früher herangezogenen Standard-Kohorte entsprechen und inzwischen geschlechterspezifisch hinterfragt werden muss. Dies gilt auch und besonders für CMD. Mehr Infos: Berufsverband der Frauenärzte e.V. Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde „Es schmerzt vor dem Ohr.“ – Kiefergelenke und Ohrenbereich haben eine enge Lagebeziehung zueinander, sodass teilweise Patienten nur schwer unterscheiden können, wo der Schmerz exakt seinen Ursprung hat. Hier sollten beide Regionen als mögliche „Verursacher“ im fachlichen Miteinander gründlich abgeklärt werden. Gerade Ohrgeräusche, Schwindelattacken und Beschwerden im Bereich der Hals-Wirbelsäule bedürfen eines interdisziplinären Blickes und sind selten nur durch einen Therapeuten allein zu korrigieren. Wussten sie übrigens, dass der Erstbeschreiber der CMD ein HNO-Arzt war? Mehr Infos: Heilpraktiker Viele Betroffene suchen und finden heute Hilfe, Beistand und Unterstützung ergänzend zur Schulmedizin in alternativen Heilmethoden. Oft kann hier unterstützend eingegriffen werden. Aufgrund der aktuellen Rechtssituation in Deutschland praktizieren auch viele Osteopathen als Heilpraktiker. Mehr Infos: Wen sollen wir hier benennen, da kenne ich mich nicht gut genug aus auf dem aktuellen politischen Parkett… Innere Medizin Inzwischen weiss man, CMD betrifft weit mehr als nur die Kiefergelenke und damit wird die Innere Medizin zum Netzwerkpartner in vielen Fragen. Was, wenn Gelenkschmerzen durch Boreliose oder Rheuma (übrigens beides vom Kind bis zum Senioren möglich) hervorgerufen werden oder durch bestimmte Medikamente, die der Patient nicht absetzen kann? Was wie eine typische CMD aussieht kann auch ein ernstes „inneres“ Problem sein und sollte unbedingt abgeklärt werden. Mehr Infos: Kieferchirurgie Ob Mundöffnungseinschränkungen, Luxieren oder Brechen des Kiefers oder Schmerzen, viele Patienten wenden sich an die Kieferchirurgie. Ausser bei Kieferbrüchen oder Neubildungen ist die Chirurgie ist jedoch fast nie die erste Wahl. Dennoch kann sie in Einzelfällen zur Lösung bestimmter Probleme beitragen. Zur Abklärung bzw. zum Auschluss krankhafter Befunde werden dazu oft weitere diagnostische Untersuchungen nötig wie z.B. Schichtbildgebungen mittels CT oder MRT. Generell sollten aber vor irreversiblen chirurgischen Eingriffen genau Vorteile und Risiken und vor allem Alternativbehandlungen abgewogen werden. Im Hinblick auf ein Spezialgebiet, die Implantologie, kann es sogar manchmal – wenn viele Backenzähne verlorengegangen sind keine Abstützung mehr für das Kiefergelenk gegeben ist – nötig sein, mit einer künstlichen Wurzel (sogenannten Zahnimplantaten) und deren Versorgung das Kiefergelenk zu entlasten. Dies gilt immer dann, wenn eine einfache Schiene oder ein Zahnersatz in der Schleimhaut einsinken und damit Druck auf das Gelenk ermöglichen würde. Mehr Infos: Darstellung eines Facharzte zu Kiefergelenk und MKG-Chirurgie Kieferorthopädie Die Kieferorthopädie stellt die Balance her zwischen den orofacialen Strukturen und mit dem Ziel der Einstellung einer regelrechten Funktion beim Kauen, Schlucken und Sprechen und Ästhetik. Dabei gilt es möglichst früh eine gestörte Funktion (Dysfunktion) zu beseitigen, ehe diese mehr und vor allem irreparablen Schaden anrichtet. Je nach Dysfunktion und Fehlbisslage variiert der optimale Behandlungsbeginn, um sicherzustellen, dass sich der wachsende Körper harmonisch weiterentwickeln kann. Die Kieferorthopäden erheben meist eine aufwändige Diagnostik (Modelle, Fotos, Röntgenbilder) ehe rein kieferorthopädisch oder im Netzwerk behandelt wird. Auch Erwachsene profitieren oft von einer Kieferorthopädie zur Verbesserung einer CMD-Symptomatik. Mehr Infos: Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V. Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden e.V. Initiative Kiefergesundheit