Fasst man die ursprüngliche, eng gefasste Definition der CMD vereinfacht zusammen, dann treffen Ober- und Unterkiefer beim Kauen in einer nicht idealen Position aufeinander. Infolge dieser Fehlfunktion kann es zu Störungen und Schmerzen kommen, denn beim Zubeißen und Schlucken wird der Unterkiefer in eine Fehlposition „gezwängt“ oder versucht auszuweichen. Die umliegenden Strukturen, insbesondere die Muskulatur, das Bindegewebe und Teile der Kiefergelenke werden dabei in unnatürlicher Weise beansprucht, stark belastet und teils überlastet. Das Kausystem reagiert:
Mögliche Symptome im Bereich des Kausystems:
Die Gründe dafür liegen teils im Kausystem selbst begründet durch unpassende zahnärztliche Restaurationen wie Kronen, Brücken, Zahnersatz oder altersbedingt abgenutzte oder nach Zahnverlust verkürzte Zahnreihen, Fehlbisslagen wie kieferorthopädische Fehlstellungen oder traumatische Veränderungen.
Die Gründe können jedoch auch ausserhalb des Kausystems zu finden sein, z.B. nach Schleudertrauma oder Unfällen mit Veränderung der Körperstatik oder generell Dysfunktionen und Dysbalancen im Bereich des Gesamtorganismus. Dann reagiert der Körper auch an anderen Stellen:
Mögliche Symptome außerhalb des Kausystems:
Greifen wir ein Beispiel heraus: Bei 30 Prozent der Tinnitus-Patienten z.B. ist eine wie auch immer verursachte Rückverlagerung des Unterkiefers alleinige Ursache der Beschwerden. Dieser starke Rückbiss führt zu einer Kopfvorhaltung bei Veränderung der Position der Halswirbelsäule. Über die Halswirbelsäule und die kollateralen Verbindungen wird ein Tinnitus vermittelt.
Andererseites kann wiederum eine Kopfgelenkblockade auch zu Blockaden im Beckenbereich führen und eine Beinlängendifferenz provozieren. Über diesen Weg stehen Störungen wie Schulter-Arm-Syndrome, Ischias- oder Kniebeschwerden häufig im Zusammenhang mit der Funktionsstörung des Kausystems.
Ursächlich können auch psychische Faktoren eine Rolle spielen, weil chronischer psychischer Stress die Aktivität der Kau- und Kopfmuskulatur erhöht. Vor allem wenn nachts das Bewusstsein ausgeschaltet ist, wird der tägliche Stress über die ständig aktive Kaumuskulatur mit den Zähnen verarbeitet. Das führt zum Zähneknirschen, das wiederum Folgen auf das Kausystem und den Gesamtorganismus hat.
Cranomandibuläre Dysfunktion
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