Wissenschaftliche Untersuchungen aus der Türkei berichten von Erfolgen in der Therapie myofazialer Schmerzen mit Hilfe der Low-Level-Laser-Therapie (LLLT), die auch als Softlasertherapie oder Biostimulation bekannt ist. Etliche Mediziner und Zahnmediziner setzen die als nebenwirkungsfrei geltende sanfte Behandlungsmethode nicht nur in der Schmerztherapie unterstützend ein, sondern auch in den Bereichen Wundheilung und Entzündungsmanagement. Die Laserstimulation scheint auf Prozesse innerhalb der bestrahlten Zellen zu wirken (Stoffwechsel- und regenerative Prozesse, Blutzirkulation und Energiehaushalt).
Auf Gelenkentzündungen diätisch positiv einwirken
Mit Hilfe der richtigen Ernährung können entzündliche Prozesse im Körper positiv beeinflusst werden – das belegen vermehrt aktuelle Forschungen. Eine Studie aus Polen berichtet beispielsweise von Osteoarthritis-Patienten mit Gelenkschmerzen und eingeschränkter Gelenkfunktion, bei denen die Basis der Krankheit – die Entzündung – durch einen gezielten Konsum von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in Kombination mit einer pharmakologischen Behandlung deutlich eingedämmt werden konnte. Die Probanden berichteten von einer Verbesserung der Symptome, weshalb derArzneimittelkonsum heruntergefahren werden konnte. Man geht davon aus, dass damit auch unerwünschte Nebenwirkungen seltener auftraten.
Kniearthrose und CMD-Symptome
Patienten mit einer Kniearthrose gelten als anfällig für Gelenkserkrankungen. Einer Studie aus China zufolge bilden sich bei ihnen insbesondere häufiger CMD-Symptome wie eine eingeschränkte Kieferbewegung oder eine gestörte Kiefergelenksfunktion aus. 200 Patienten mit Kniearthrose sowie 150 gesunde Vergleichsprobanden nahmen an der Studie teil. Man verglich die Verbreitung spezifischer Symptome und Anzeichen einer craniomandibulären Dysfunktion bei Probanden mit leichter und schwerer Kniearthrose mit der Prävalenz in der Kontrollgruppe.
CMD bei Profi- und Hochleistungssportlern häufig, Freizeitkampfsportler und Sportmuffel liegen gleich auf
Gesichtstraumata bei Sportlern können häufig mit späteren CMD-Beschwerden in Verbindung gebracht werden. Dabei sind Hochleistungssportler aufgrund des intensiveren und länger andauernden Trainings zwei bis fünf Mal öfter von traumatischen Verletzungen betroffen als Breitensportler. Die Studie betrachtet professionelle Karatesportler im Vergleich zur Amateuren, die Karate praktizieren, Hochleistungskampfsportlern und Menschen, die keinen Sport trieben:
Suizidgedanken, Depressionen, Ängste – vor allem CMD-Patienten mit chronischen Muskelschmerzen sind betroffen
Die Erkenntnisse dieser Studie mit über 1000 Probanden lassen den Bedarf eines Screenings bei CMD-Patienten mit chronischen Schmerzen auf Suizidgedanken und andere Begleiterkrankungen deutlich werden. Von Suizidgedanken, Depressionen und Ängsten sind Menschen mit CMD-bedingten chronischen Muskelschmerzen im Vergleich zu jenen mit chronischen Gelenkschmerzen oder solchen mit chronischen Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden (Mischgruppe) stärker betroffen.
Kraniofaziale Schmerzen bei präpubertären Kindern weit verbreitet
Kinder im vorpubertären Alter zeigen häufig Anzeichen für orofaziale Schmerzen, Kopfschmerz, morgendlichen Kopfschmerz und schmerzhafte Symptome einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) – das ergaben aktuelle Untersuchungen aus Finnland. Folgende Parameter wurden bei 439 Probanden im Alter von sechs bis acht Jahren näher beleuchtet: Kraniofaziale Schmerzen, Mahlzeiten und Snacks, Schlafbruxismus, Schlafqualität, schlafbezogene Atmungsstörungen, psychische Gesundheit, Bildungsstand der Eltern und das jeweilige Haushaltseinkommen.
Zusammenhänge belegt: Morphologie und CMD
Forschungen aus Dänemark bestätigen einen Zusammenhang zwischen Symptomen und Anzeichen von Kiefergelenkserkrankungen (Craniomandibuläre Dysfunktion) und der Morphologie des Gesichtsschädels und der Kopfhaltung. Insgesamt wurden 96 Kinder (7 bis 13 Jahre) mit kieferorthopädischem Bedarf und entsprechenden Beschwerden untersucht. Dabei wurden die Symptome und CMD-Anzeichen (Kopf- und Gesichtsschmerzen, Kieferklicken, Kieferbeweglichkeit, Empfindlichkeit von Muskeln und Gelenken) mit Hilfe von Variablen bewertet und der Helkimo´s Clinical Dysfunction Index bestimmt. Laterale zephalometrische Röntgenaufnahmen lieferten Daten zu den craniofazialen Dimensionen und der Kopf- und Halshaltung der Probanden. Zusätzlich erfolgten Tests zur Bisskraft. Die Forscher beobachteten eine Verbindung der Kiefergelenksdysfunktion mit einer ausgeprägten Vorwärtsneigung der oberen Halswirbelsäule und einer erhöhten craniozervikalen Angulation – auch wenn im Endeffekt keine gesicherte Schlussfolgerung auf eine bestimmte craniofaziale Morphologie bei diesen Kindern gezogen werden konnte. Darüber hinaus wurde eine erhöhte Empfindlichkeit der Muskeln mit der Morphologie eines „langen Gesichts“ und einer geringeren Bisskraft in Zusammenhang gebracht. Kopfschmerzen zeigten sich mit einem längeren Oberkiefer und einem maxillären Prognathismus assoziiert. Ein hoher Wert nach dem Helkimo Index wurde in Beziehung mit niedrigen Werten einer Anzahl von vertikalen, horizontalen und transversalen linearen craniofazialen Dimensionen und einer geringen Bisskraft gebracht. Meist lagen die beobachteten Zusammenhänge jedoch im niedrigen bis moderaten Bereich, so dass sie vermutlich kaum einen direkten klinischen Vorhersagewert besitzen. Dennoch scheinen mögliche ätiologische Faktoren hier von Bedeutung zu sein und können zu einem besseren Verständnis zum Auftreten von Symptomen und Anzeichen einer CMD bei KFO-Patienten beitragen, so die Forscher. [1] Auch andere Wissenschaftler befassten sich mit dem Thema Morphologie und CMD und kamen zu interessanten Erkenntnissen. So prüfte eine kleine Studie aus Italien den Zusammenhang zwischen fazialen Asymmetrien und der Entwicklung von Craniomandibulären Dysfunktionen und Kiefergelenkserkrankungen. Näher betrachtet wurden dabei Asymmetrien struktureller Art (81 %) sowie funktionelle Asymmetrien (19 %). Die Probanden stellten sich zur Studienbeginn mit Skelett- und Zahnfehlstellungen in Kombination mit verschiedenen Kiefergelenkserkrankungen vor, die meist auf muskuläre Verspannungen zurückzuführen waren. Alle Patienten erhielten eine kieferorthopädische oder chirurgisch-orthodontische Behandlung, um ihre Kiefergelenksbeschwerden in den Griff zu bekommen. Der Vergleich der Vorher-Nachher-Situation der Probanden zeigte eine Auflösung der mandibulären Asymmetrien und die vollständige Eliminierung der Kiefergelenksymptome und CMD-Beschwerden. Daher wurde hier geschlussfolgert, dass Asymmetrien des Unterkiefers als ätiologische und prädisponierende Faktoren bei der Entstehung von Craniomandibulären Dysfunktionen eine Rolle spielen. [2] Eine Studie aus Südafrika beschäftigte sich ebenfalls mit der Morphologie von myogenen CMD-Patienten. Bei ihnen bestanden im Vergleich zu Kontrollprobanden deutliche Asymmetrien der Kondylenhöhe; auch der „Temporomandibular Opening Index“ lag hier höher. Zudem konnte eine signifikant positive Korrelation der beiden Aspekte für die Gruppe der CMD-Patienten im Rahmen dieser Untersuchung belegt werden. [3] Mit der Beschaffenheit des Kiefergelenks und dem Auftreten von Craniomandibulären Dysfunktionen beschäftigte sich eine Studie an der Universität Shiraz im Iran. Man entdeckte dort, dass die Neigung der Gelenkpfanne bei den untersuchten CMD-Patienten steiler verlief und die Fossa glenoidalis breiter und tiefer war als bei den Kontrollprobanden. Diese Informationen könnten nach Meinung der Wissenschaftler Aufschluss über die Beziehung zwischen der Morphologie des Kiefergelenks und der Häufigkeit des Auftretens von CMD-Erkrankungen geben und in der Zukunft dafür genutzt werden, die Krankheitsentwicklung früh zu erkennen oder vorherzusagen und ggf. geeignete Präventionsmaßnahmen einzuleiten. [4] [1] Sonnesen L et al. Temporomandibular disorders in relation to craniofacial dimensions, head posture and bite force in children selected for orthodontic treatment. Eur J Orthod 2001; 23(2):179-92. Link zum vollständigen Beitrag: https://www.researchgate.net/publication/11940199_Temporomandibular_disorders_in_relation_to_craniofacial_dimensions_head_posture_and_bite_force_in_children_selected_for_orthodontic_treatment [2] D’Ippolito S et al. Correlations between mandibular asymmetries and temporomandibular disorders (TMD). Int Orthod 2014; 12(2):222-38. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24820702 [3] Karic VV et al. The temporomandibular opening index and condylar asymmetry in myogenous TMD and non-TMD patients: report of a pilot study. Quintessence Int 2013;44(1):e141-5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23573535 [4] Paknahad M et al. Is Mandibular Fossa Morphology and Articular Eminence Inclination Associated with Temporomandibular Dysfunction? J Dent (Shiraz) 2016;17(2):134-41. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27284559
Antientzündliche Ernährung im Alter von Vorteil
Eine aktuelle Studie untersuchte das entzündliche Potenzial von Ernährungsgewohnheiten in Bezug auf erfolgreiches Altern anhand einer Bevölkerungsgruppe aus dem Mittelmeerraum. Von 2005 bis 2016 betrachtete man die Ernährungsgewohnheiten von 3128 Erwachsenen im Alter von 65 bis 100 Jahren aus Griechenland. Um gut vergleichbare Angaben zu erhalten, verwendete man einen Index für erfolgreiches Altern, bestehend aus zehn Aspekten. Die Probanden beantworteten einen Fragebogen und ein individueller NAI-Wert (Nutrition Anti-inflammatory Score) gemäß der Ernährungsgewohnheiten wurde im Hinblick auf die spätere Analyse vergeben.
Studie: 9,3 Prozent der untersuchten CMD-Patienten wiesen auch eine Dysphagie auf
Bei CMD-Betroffenen kann aufgrund von Schmerzen und Funktionsstörungen auch eine orale Dysphagie auftreten. Die systematische Auswertung von 20 vergleichbaren Studien am Trinity College in Dublin ergab, dass 9,3 Prozent der Studienteilnehmer mit CMD ebenfalls von Schluckstörungen berichteten. Auch andere Symptome einer oralen Dysphagie wie Schmerzen beim Kauen (87,4 %) und Müdigkeit (62 %) wurden hier vermehrt dokumentiert.
Physiotherapeutisches Training bringt für Patienten mit CMD-assoziierten lokalen und generalisierten Schmerzen nachweislich Linderung
Wissenschaftler aus Schweden untersuchten aktuell an der Universität Umeå, welchen Vorteil Patienten mit lokal begrenzten CMD-Schmerzen und Probanden mit cmd-assoziierten generalisierten Schmerzen von einem begleiteten physiotherapeutischen Training haben.