Kraniomandibuläre Dysfunktion bei Kindern mit Funktionsstörungen im zervikookzipitalen Übergang

Das Vorliegen eines Kreuz‑, Vor- oder Rückbisses, Zähneknirschen und -pressen, myofunktionelle Störungen, Abweichungen der Zungenruhelage, Lutschhabits, Kiefer- oder Kopfschmerzen, Haltungsstörungen und Migräne bei Kindern können bereits Prädiktoren einer juvenilen kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) sein. Die Ursache liegt dabei meist in einem abweichenden frühkindlichen Aufrichtungsprozess. Funktionsstörungen im hochzervikalen Bereich können insbesondere die Entwicklung der Kieferstellung beeinflussen. Bereits in den ersten Lebensmonaten werden hier Weichen für die weitere Entwicklung gestellt – mit Auswirkungen auf den gesamten Körper, z. B. veränderte Statik oder nichtphysiologische Koordination. Die häufigsten posturalen Aufrichtungsdefizite in Verbindung mit einer muskulären CMD bei Kindern sind eine Kopfanteversion, Hyperlordose und ein Genu valgum sowie bei Mittenabweichungen eine Skoliose mit Schulterschrägstellung. Kinder profitieren therapeutisch v. a. von manualmedizinischen Therapien, einem (nachholenden) neurofunktionellen Aufrichtungstraining, Logopädiesitzungen und viel Bewegung.

https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00337-018-0474-6