Über das Zusammenspiel von Kauapparat und Seele Vielen Dank an unser Mitglied Dr. Aladin Sabbagh für Ihr Mitwirken bei diesem aufschlussreichen Radiointerview über die CMD „Geheimnisse“. Sie können gerne das Interview in voller Länge, mit Dr. Aladin Sabbagh und anderen Mitwirkenden, mit dem unten stehendem Link anhören. Viel Spaß beim Zuhören und bleiben Sie gesund! https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/kulturtermin/archiv/20200302_1904.html
CMD und Kieferhypermobilität
Eine groß angelegte retrospektive Studie aus Taiwan beschäftigte sich mit der Rolle der Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter, Gesichtstrauma und Psychose bei CMD (mit und ohne Kiefergelenkstörungen) und Kieferhypermobilität.
CMD und Migräne: Musculus pterygoideus lateralis bei betroffenen Patienten oft hypertrophiertc
Der Musculus pterygoideus lateralis nimmt eine wichtige Rolle bei der Kieferbewegung ein, deshalb wird er oft in Zusammenhang mit CMD-Erkrankungen betrachtet. Häufig leiden CMD-Patienten an Migräne. Eine Studie aus Brasilien untersuchte nun, ob dafür eine Muskelhyperaktivität verantwortlich sein könnte. 20 Patienten mit und 20 ohne Migräne wurden auf eine mögliche CMD-Erkrankung hin untersucht, mit besonderem Augenmerk auf das Volumen des Musculus pterygoideus lateralis.
Die Psyche bei CMD-Patienten gerät mitunter aus dem Gleichgewicht
Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover fanden heraus, dass eine CMD-Erkrankung für nicht wenige Patienten auch mit einer Einschränkung des emotionalen Wohlbefindens bis hin zur Depression verbunden sein kann. Im Rahmen einer aktuellen Studie wurden 92 CMD-Patienten und 90 Kontroll-Probanden mit Hilfe von Fragebögen um die Einschätzung ihres subjektiven Schmerzempfindens, der Schwere ihrer chronischen Schmerzen, der Einschränkungen den Kiefer betreffend sowie ihres emotionalen Wohlbefindens und möglicher depressiver Symptome gebeten. Darüber hinaus wurden alle Probanden klinisch untersucht.
Entspannungstechniken versus Schienentherapie
Sind Patienten mitCMD-assoziierten myofaszialen Schmerzen besser beim gezielten Entspannungstraining aufgehoben oder ist eine Therapie mit speziellen Aufbissschienen die bessere Wahl, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen? Eine Versuchsreihe mit 64 Studienteilnehmern im Alter von 12 bis 19 Jahren, die mindestens ein Mal pro Woche unter CMD-assoziierten myofaszialen Schmerzen litten, lieferte eindeutige Ergebnisse. In der ersten Studienphase erhielten die Probanden entweder eine Schienentherapie oder ein geführtes Entspannungstraining.
Früherkennung: Oral Habits können mit einer CMD-Erkrankung verknüpft sein
Sogenannte „Oral Habits“ sind gesundheitsschädigende Angewohnheiten, zu denen beispielsweise das Lippenbeißen gehört.Wissenschaftler aus Indien fanden heraus, dass diese Angewohnheiten mit Anzeichen und Symptomen einer CMD-Erkrankung assoziiert sein können. Eine wichtige Erkenntnis, wenn es um die Früherkennung dieses komplexen Krankheitsbildes geht.
Beeinträchtigung der Lebensqualität von CMD-Patienten ist wie das Krankheitsbild selbst: multidimensional
CMD-Patienten sind in ihrer Lebensqualität mitunter sehr eingeschränkt. Wie vielfältig diese Einschränkungen sind, erörterte jüngst eine Studie aus Israel mit 187 CMD-Patienten und 200 Kontrollprobanden. Die Einschätzung erfolgte mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens zum Einfluss der Mundgesundheit auf die Lebensqualität (Oral Health Impact Profile-14). Abgefragt wurden neben Persönlichem auch der Tabakkonsum, frühereTraumata und kieferorthopädische Behandlungen, komorbide Kopfschmerzen, Oral Habits und Schmerzen.
Schlafbruxismus: Aufbissschiene in Kombination mit gezielter Kaumuskel-Massage reduziert den Schmerz und steigert die Lebensqualität von Betroffenen
Aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge konnte die Lebensqualität von Betroffenen mit Schlafbruxismus durch eine Schienentherapie verbessert werden, vor allem in den Bereichen allgemeine Gesundheit, physikalische Funktion, Vitalität und in Bezug auf die Rolle der mentalen und emotionalen Gesundheit der Probanden.
Patienten mit Juveniler Idiopathischer Arthritis mit Beteiligung des Kiefergelenks oftmals unter- oder übertherapiert
Trotz ihrer hohen Spezifität scheinen standardmäßige klinische Untersuchungen allein nicht sensibel genug zu sein, um eine Kiefergelenkarthritis bei Patienten mit Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA) stets sicher zu diagnostizieren. Eine Arthritis des Kiefergelenks wird auch als oligoarthritisch oder als asymptomatisch bezeichnet und tritt meist bei Kindern mit JIA auf. Wissenschaftler an der Universität in Kiel machten die Erfahrung, dass viele Fälle unter- oder überbehandelt werden. Sie fanden heraus, dass der Einsatz von Gadolinium die Bildgebung von Magnetresonanz-Aufnahmen verbessern und damit die sichere Diagnosestellung erleichtern kann.
Myofaziale Schmerzen – LLLT kann helfen
Wissenschaftliche Untersuchungen aus der Türkei berichten von Erfolgen in der Therapie myofazialer Schmerzen mit Hilfe der Low-Level-Laser-Therapie (LLLT), die auch als Softlasertherapie oder Biostimulation bekannt ist. Etliche Mediziner und Zahnmediziner setzen die als nebenwirkungsfrei geltende sanfte Behandlungsmethode nicht nur in der Schmerztherapie unterstützend ein, sondern auch in den Bereichen Wundheilung und Entzündungsmanagement. Die Laserstimulation scheint auf Prozesse innerhalb der bestrahlten Zellen zu wirken (Stoffwechsel- und regenerative Prozesse, Blutzirkulation und Energiehaushalt).