Wissenschaftler aus Schweden untersuchten aktuell an der Universität Umeå, welchen Vorteil Patienten mit lokal begrenzten CMD-Schmerzen und Probanden mit cmd-assoziierten generalisierten Schmerzen von einem begleiteten physiotherapeutischen Training haben.
In der Gruppe mit lokalen Schmerzsymptomen befanden sich insgesamt 56 Personen (46 Frauen, 10 Männer, Durchschnittsalter: 44 Jahre). Die Gruppe mit generalisierten Schmerzen bestand aus 21 Frauen im Alter von durchschnittlich 41 Jahren. Alle Probanden durchliefen ein strukturiertes, begleitetes Training im Zeitraum von zehn bis 20 Wochen (10 Termine), das sowohl Entspannung, Koordinations- und Widerstandstraining des Kiefer-, Hals- und Schulterbereichs beinhaltete.
Mithilfe des Trainingsprogramms konnten die Schmerzen im Kiefer in beiden Gruppen reduziert werden. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen gab es bezüglich der Kieferschmerzen vor oder nach der Behandlung nicht. Verbesserungen konnten in punkto Dauer der Kieferöffnung/Protrusion und Kauen bei allen Probanden erreicht werden. Zudem fühlten sich alle Probanden nach den Behandlungen weniger stark durch die Kieferschmerzen im Alltag eingeschränkt als es zuvor der Fall war.
Fazit der Untersuchung: Gezielte physiotherapeutische Maßnahmen können CMD-Schmerzen nachweislich reduzieren und die Belastbarkeit dieser Patienten verbessern. Die Aktivierung der Kiefermotorik mithilfe von Übungen hatte sowohl bei Betroffenen mit lokalen cmd-bedingten Schmerzen einen positiven Effekt als auch bei jenen mit CMD und generalisierten Schmerzsymptomen.
Birgitta Häggman-Henrikson B et al. The effect of supervised exercise on localized TMD pain and TMD pain associated with generalized pain. Acta Odontol Scand 2018; 76(1):6-12.
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00016357.2017.1373304