Patientenbereich

CMD erfolgreich im Netzwerk behandeln – Fachbereiche von A wie Augenheilkunde bis Z wie Zahnmedizin

Verschiedene Gesichter und Symptome der CMD erfordern teils die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen für eine zielführende Diagnostik und Therapie. Die folgende Auflistung von A bis Z beleuchtet schlagwortartig  einige Fachdisziplinen, die bei der Behandlung von CMD je nach Ausgangsbeschwerden bedeutungsvoll sein können.

augenheilkunde

Augenheilkunde
Richtiges Sehen ist lebenswichtig. Der Einfluss auf den CMD-Symptomenkomplex ergibt sich daher zwangsläufig, wenn eine Fehlsichtigkeit und nicht ganz passende Korrekturen über Brillen oder Kontaktlinsen dazu führen, dass die beteiligten Muskeln im Kopfbereich mehr Arbeit leisten müssen als bei ausgeglichenen Verhältnissen. Wird dies zur Dauerbaustelle,  ist schnell die Halswirbelsäule und die Muskulatur involviert und wird über die Kopfhaltung die Augenproblematik ausgeglichen. Halten Sie mal den Kopf absichtlich für eine Weile schief! Über die Schnittstelle Halswirbelsäule und deren Muskulatur werden weitere Areale beteiligt und Schmerzen und Beschwerden können „sich ausbreiten“. Häufig klagen Patientem im Rahmen einer CMD über Flimmern und zeitweise Beeinträchtigung des Sehens. Daher sollen Augenärzte nicht die CMD und CMD-Netzwerke nicht die Augen aus dem Blick verlieren.

Mehr Infos:   Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V
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Entwicklungstherapie
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr…“ -Wer kennt nicht diesen Ausspruch. In der Entwicklungstherapie erleben Patienten und Therapeuten jeden Tag das Gegenteil, denn hier wird an verschiedenen Defiziten, Dysfunktionen und Dysbalancen aktiv gearbeitet. Wenn Kinder z.B. „schief“ zur Welt kommen (und dies nicht von der Natur zeitnah korrigiert wird) oder sich nicht symmetrisch oder verzögert entwickeln, können so die Grundlagen für eine CMD im Jungend- oder Erwachsenenalter gelegt werden. Was frühzeitig leicht zu korrigieren wäre, wird dann teils zum irreversiblen Problem. Einzelne Therapiekonzepte wie nach Bobath, Vojta oder PäPKi sind auch für Patienten jenseits des Kindesalters bestens zur Korrektur geeignet. Wollen Sie mehr wissen zur neuromotorischen Aufrichtung, zu KISS und KIDD – also CMD-assoziierten Symptomenkomplexe im Kindes- und Jugendalter?

 Mehr Infos: www.bobath-konzept-deutschland.de

www.vojta.com/de

www.paepki.de

Artikel: Mögliche Zusammenhänge zwischen Kopfgelenk­dysfunktionen und blick­motorischen Auffälligkeiten bei Grundschulkindern mit Schulschwierigkeiten

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Ernährungmedizin
„Du bist, was Du isst“. Dieser Satz gilt mehr denn je für CMD-Patienten. Gerade hier kann die richige oder falsche Ernährung als Co-Faktor eine CMD begünstigen oder als begleitende oder teils auch als alleinige Therapie fungieren. Es lohnt sich,  einen Blick auf den Speiseplan des Patienten zu werfen. Besonders gilt das für unsere Jüngsten, bei denen oft aus gutem Willen oder Mangel an Zeit nicht immer eine optimale Versorgung für jede Entwicklungsphase sichergestellt wird. Aber auch in speziellen Situationen, z.B. bei Schwangerschaft, in Stressphasen, bei Migräne oder im Seniorenalter lohnt eine ehrliche Überprüfung der Essgewohnheiten und der Lebensmittelwahl. Wissen Sie, warum z.B. vermehrtes Safttrinken für Kinder nicht vorteilhaft ist?

Mehr Infos:  ZM-Artikel 2014 zur Ernährungsumstellung mit Verweis auf „Saftkinder“
gynäkologie

Gynäkologie und Frauenheilkunde
Egal, welches Symptom man aus dem CMD-Komplex herausgreift, fast immer ist der weibliche Teil der Bevölkerung überproportional betroffen. Oft sind Frauen sensibler, bringen die weiblichen Hormone Differenzen mit sich oder beeinflusst eine Schwangerschaft die CMD-Problematik bzw. löst sie aus. Wussten Sie z.B., dass sich in der Schwangerschaft eine Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) verschlimmern oder erst entwickeln kann? Immer mehr untermauern Studien in der Medizin zudem, dass Frauen nicht der früher herangezogenen Standard-Kohorte entsprechen und inzwischen geschlechterspezifisch hinterfragt werden muss. Dies gilt auch und besonders für CMD.

Mehr Infos:  Berufsverband der Frauenärzte e.V.
Ohrenarzt

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
„Es schmerzt vor dem Ohr.“ – Kiefergelenke und Ohrenbereich haben eine enge Lagebeziehung zueinander, sodass teilweise Patienten nur schwer unterscheiden können, wo der Schmerz exakt seinen Ursprung hat. Hier sollten beide Regionen als mögliche „Verursacher“ im fachlichen Miteinander gründlich abgeklärt werden. Gerade Ohrgeräusche, Schwindelattacken und Beschwerden im Bereich der Hals-Wirbelsäule bedürfen eines interdisziplinären Blickes und sind selten nur durch einen Therapeuten allein zu korrigieren. Wussten sie übrigens, dass der Erstbeschreiber der CMD ein HNO-Arzt war?

Mehr Infos:
heilpraktiker

Heilpraktiker

Viele Betroffene suchen und finden heute Hilfe, Beistand und Unterstützung ergänzend zur Schulmedizin in  alternativen Heilmethoden. Oft kann hier unterstützend eingegriffen werden. Aufgrund der aktuellen Rechtssituation in Deutschland praktizieren auch viele Osteopathen als Heilpraktiker.

Mehr Infos:  Wen sollen wir hier benennen, da kenne ich mich nicht gut genug aus auf dem aktuellen politischen Parkett…
innere

Innere Medizin
Inzwischen weiss man, CMD betrifft weit mehr als nur die Kiefergelenke und damit wird die Innere Medizin zum Netzwerkpartner in vielen Fragen. Was, wenn Gelenkschmerzen durch Boreliose oder Rheuma (übrigens beides vom Kind bis zum Senioren möglich) hervorgerufen werden oder durch bestimmte Medikamente, die der Patient nicht absetzen kann? Was wie eine typische CMD aussieht kann auch ein ernstes „inneres“ Problem sein und sollte unbedingt abgeklärt werden.

Mehr Infos:
mkg-chirurgie

Kieferchirurgie
Ob Mundöffnungseinschränkungen, Luxieren oder Brechen des Kiefers oder Schmerzen, viele Patienten wenden sich an die Kieferchirurgie. Ausser bei Kieferbrüchen oder Neubildungen ist die Chirurgie ist jedoch fast nie die erste Wahl. Dennoch kann sie in Einzelfällen zur Lösung bestimmter Probleme beitragen. Zur Abklärung bzw. zum Auschluss krankhafter Befunde werden dazu oft weitere diagnostische Untersuchungen nötig wie z.B. Schichtbildgebungen mittels CT oder MRT. Generell sollten aber vor irreversiblen chirurgischen Eingriffen genau Vorteile und Risiken und vor allem Alternativbehandlungen abgewogen werden. Im Hinblick auf ein Spezialgebiet, die Implantologie, kann es sogar manchmal  – wenn viele Backenzähne verlorengegangen sind keine Abstützung mehr für das Kiefergelenk gegeben ist – nötig sein, mit einer künstlichen Wurzel (sogenannten Zahnimplantaten) und deren Versorgung das Kiefergelenk zu entlasten. Dies gilt immer dann, wenn eine einfache Schiene oder ein Zahnersatz in der Schleimhaut einsinken und damit Druck auf das Gelenk ermöglichen würde.

Mehr Infos:  Darstellung eines Facharzte zu Kiefergelenk und MKG-Chirurgie
Kieferorthopädie

Kieferorthopädie
Die Kieferorthopädie stellt die Balance her zwischen den orofacialen Strukturen und mit dem Ziel der Einstellung einer regelrechten Funktion beim Kauen, Schlucken und Sprechen und Ästhetik. Dabei gilt es möglichst früh eine gestörte Funktion (Dysfunktion) zu beseitigen, ehe diese mehr und vor allem irreparablen Schaden anrichtet. Je nach Dysfunktion und Fehlbisslage variiert der optimale Behandlungsbeginn, um sicherzustellen, dass sich der wachsende Körper harmonisch weiterentwickeln kann. Die Kieferorthopäden erheben meist eine aufwändige Diagnostik (Modelle, Fotos, Röntgenbilder) ehe rein kieferorthopädisch oder im Netzwerk behandelt wird. Auch Erwachsene profitieren oft von einer Kieferorthopädie zur Verbesserung einer CMD-Symptomatik.

Mehr Infos: Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V.

Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden e.V.

 Initiative Kiefergesundheit e.V. (engagiert sich für Kiefergesundheit fachübergreifend und aktiv mit Aktionen und Publikationen)

neurologie

Neurologie

Angesichts von Symptomen wie Nervausfällen, Missempfindungen und neuralgiformen Beschwerden, wundert es sicher nicht, dass gerade die Neurologie einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert im Bereich der CMD-Diagnostik und -Therapie einnimmt. Insbesondere bei Verdacht auf Veränderungen an neuronalen Strukturen selbst, sollte in jedem Fall eine neurologische Abklärung erfolgen.

Mehr Infos:
orthopädie

Orthopädie
Angesichts der Tatsache, dass Schmerzen im Rücken-, Nacken-, Becken- und Fussbereich zu am den häufigsten auftretenden Symptomen im Rahmen einer CMD zählen und insbesondere Rückenschmerzen auch von offizieller Seite als „Volkskrankheit“ mit großen Auswirkungen auf den Wirtschaftssektor benannt werden, sind die Kollegen und Kolleginnen in der Orthopädie einer der Hauptansprechpartner bei CMD. Sie sind integraler Bestandteil vieler CMD-Netzwerke und koordinieren oft als „Behandler mit dem ersten Kontakt zum CMD-Patienten“ die weitere interdisziplinäre Behandlung.

Mehr Infos: Welche Gesellschaften sollten wir hier benennen ?
osteopathie

Osteopathie
Angesichts von Dauerschmerzen und der Beteiligung des ganzen Körpers ausgehend z.B. vom Kiefergelenk steht die Frage nach der Verbindung im Körper. Die Osteopathie erklärt dies über auf- und absteigende Ketten und hat ein entsprechendes Therapiespektrum, dass sanft sowohl an den Verbindungen der Skelettknochen ansetzt, als auch Faszien (die Hüllen der Muskeln und Organe im Körper) beachten. Gerade bei Kindern versetzt die Osteopathie nach Korrektur der Dysbalance und der Dysfunktionen die Patienten in die Lage allein ohne Hilfsmittel physiologisch weiterzuwachsen.

Mehr Infos:  Gleiche Frage?? Wer?
entwicklungstherapie 2

Päpki-Therapie
Immer mehr Kinder haben massive Probleme im Alltag durch Bewegungsdefizite und Lern- und Verhaltensauffälligkeiten wie Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität, Lese-Rechtschreibschwäche, Dyskalkulie u.a. Laut aktueller Forschung sind die Ursachen schon in Schwangerschaft und früher Kindheit zu suchen (Stress, mangelnde Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementversorgung, Erkrankungen u.a.). So wird die Entwicklung  des  zentralen Nervensystems gestört. Auf diesem „brüchigen Fundament“ baut dann die weitere Bewegungs-. Wahrnehmungs-, Lern- und  Verhaltensentwicklung auf. PäPKi (Pädagogische Praxis für Kindesentwicklung) bietet quasi ein „Nachholen“ durch Entwicklungs- und Lerntherapie von Anfang an, nicht nur von der Vorschule bis zum Erwachsenen.

Mehr Infos: www.paepki.de – Weitere Informationen, Fortbildungen, Angebote

PäPKi-Konzept MM-Artikel 2011

ManMed-Artikel: Mögliche Zusammenhänge zwischen Kopfgelenk­dysfunktionen und blick­motorischen Auffälligkeiten bei Grundschulkindern mit Schulschwierigkeiten

Artikel: Wahrnehmungsstörungen bei Grundschulkindern

psycho

Psychiatrie/ Psychotherapie
Menschen, die permanent unter Schmerzen und oft unter psychischer Anspannung leiden, benötigen oft zur reinen körperlichen Therapie auch einen „Coach“ für die Seele. Gerade CMD-Patienten nach teils jahrelanger Arztodyssee entwickeln zudem depressive Störungen, Ängste und ziehen sich aus sozialen Kontakten zurück. Genau dann sollte das Gespäch in der Psychotherapie hilfreich sein.

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radiologie

Radiologie
Manchmal hilft nur der Blick hinter die Kulissen bzw.  mit verschiedenen Methoden ins Kiefergelenk und die umgebenden Strukturen. Dafür sind die Radiologen ausgewiesene Spezialisten und unverzichtbar in der Differentialdiagnostik.

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Schlafmedizin

Schlafmedizin
Schlecht geschlafen = schlecht gelaunt? – Wer kennt sie nicht, die Zusammenhänge, die insbesondere in unserer „schlaflosen Gesellschaft“ dank 24h-Service und Smartphones eine CMD wechselseitig beeinflussen. Denn wer schlecht oder wenig schläft, ist schmerzempfindlicher und müde am Tage. Besonders gilt für sogenannte Schlafapnoe-Patienten, die Atemaussetzer haben. Häufig unbekannt: Auch Kinder können betroffen sein und Frauen und Männer sind wieder einmal grundverschieden.

Und überhaupt: Wieso schnarchen Menschen?

Schnarchen entsteht durch Flattern und Schwingen von Muskulatur und Weichteilen im verengten Rachen. Weil sich die Muskulatur während des Schlafes entspannt, fällt der Unterkiefer mit der Zunge nach hinten und engt so den Atemweg ein. Geringe Gewebespannung und Übergewicht können sich dabei verstärkend auswirken. Deshalb nimmt die Schnarchproblematik mit zunehmendem Alter erheblich zu: 60% aller Männer und 40% aller Frauen über 60 Jahre schnarchen. Bei den 30-jährigen sind es erst 10% der Männer und 5% der Frauen. Verschiedene Therapieansätze sind in der Schlafmedizin aber auch in der Zahnmedizin verankert…

Mehr Infos: Deutsche Gesellschaft Zahnärztliche Schlafmedizin und Schlafforschung (Wissenschaftliche Studien, Kongresse und Informationen)  – www.dgsm.de
Interview mit Tagungspräsident Dr. Hans-Günter Weeß „Unsere 24-Stunden-Non-Stop-Gesellschaft raubt uns den Schlaf“ 2015Hier finden sich u.a. auch Kontakte zu Selbsthilfegruppen, Informationen und Ratgebern zu Schlaf im Alter, bei Frauen, Schlafstörungen bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen, bei Schichtarbeit, obstruktiver Schlafapnoe,  einer Karte der Schlaflabore uvm.Deutsche Gesellschaft Zahnärztliche Schlafmedizin. Hier geht es insbesondere darum, wann und wie spezielle Schnarchschienen Linderung, Abhilfe oder Verbesserung der Schnarch- und Apnoe-Problematik bringen können. – www.dgzs.deS3-Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen“
Mädchen CMD

Schmerzmedizin
Schmerzen sind ein natütliches Warnsignal, die Problemstellen markieren und uns mahnen, auf unseren Körper zu achten. Wussten Sie aber, dass durchgehende Schmerzen im Kopf-Hals-Bereich bereits innerhalb einiger Wochen so chronifiziren können? Schmerzmediziner sind besonders gefragt bei der Erforschung der Mechanismen und zur Schmerzbekämpfung, wenn Schmerz nicht kausal also von der Ursache her zu bekämpfen ist, oder wenn kurzzeitige Schmerzen so abgeblockt werden müssen, dass erst gar keine Chronifizierung eintritt.

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zahnmedizin

Zahnmedizin
Routinekontrollen zweimal im Jahr und häufige Schmerzen im Bereich der Zähne und Kiefergelenke machen die Zahnmediziner zu ersten Ansprechpartnern, Koordinatoren, Netzwerkgründern. Wenn zahnbezogene Faktoren die Hauptgründe für die CMD-Beschwerden sind, können spezialisierte Kollegen mit individuellen Schienen oft sehr gut bei einem Grossteil der Patienten und Beschwerden helfen. Noch erfolgreicher sind sie im Netzwerk mit anderen Fachdisziplinen.

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Zahntechniker

Was wäre der beste Zahnarzt und CMD-Spezialist ohne einen oder eine spezialisierte ZahntechnikerIn, die hochpräzise Therapiemittel exakt in der notwendigen Form in die Realität umsetzen kann. Auch hier ist eine extrem gute und enge Zusammenarbeit notwendig, eine möglichst direkte Kommunikation und die Möglichkeit, auch schnell vor Ort ohne Versand Änderungen, Reparaturen o.ä. umzusetzen. Dies gilt sowohl für Schienen – weil eben nicht Schiene gleich Schiene ist – als auch für den oft erst nach langer Therapie neu angefertigten Zahnersatz.

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